Angst

Schaffenspause wegen dem Dicken und der Blonden

Ich hatte eine Schaffenskrise. Eine Freundin von mir schreibt ja über Schaffensfreude, und Dorian hörte "Schadenfreude", worauf er sie gleich nicht mehr so gut leiden konnte. Bis das Mißverständnis aufgeklärt wurde und sie wieder Freunde wurden. Und sie jetzt mit Schaffensfreude große Erfolge feiert und glücklich ist.
Das Glück. Ich hab's studiert. Ich mache alles richtig. Aber die Projekte und Partner, die ich an Land ziehe, bringen mir Unglück. Die tollen Partner und Projekte bekommen immer die kleine Blonde mit der Stupsnase oder der Dicke mit der Glatze. Immer. Christian sagt, den kennt er. Dem hängt meist ein Hemdszipfel aus der Hose, und das Hemd spannt über den dicken Bauch. Der redet viel Unsinn, aber diesen erzählt er laut und mit herrischer Pose. (ich muss das Buch von Amy Cuddy lesen....). Offenbar nehmen die Blonde und der Dicke überall vernünftigen Menschen die guten Projekte weg. Wobei..... wenn die die Projekte übernehmen, sind das keine guten mehr.....

Mein Dicker ist auch laut, und auch er nimmt herrische Posen ein. Die kleine Blonde mit der Stupsnase repetiert, was die Repetierer ihr in der Vorlesung vor-repetieren, und re-repetiert das repetiert Gelernte bei der Akquise, und schon hat sie den Kunden.

Ich hingegen sage dem Kunden, dass es nicht einfach ist, selbst zu denken, und Veränderungen ihre Zeit brauchen, aber dass mit etwas Zuversicht und gemeinsamer Arbeit ein paar Schritte ganz gut gemacht werden können. Pah, nach einer Tasse Kaffee werde ich freundlich hinausgeleitet, wo schon die Blonde und der Dicke warten, die den Leuten erzählen, dass Change super erfolgreich sein kann, wenn man es nur mit ihnen macht. Dass Erfolg machbar ist. Dass man an sich glauben muss. Dass man seine Stärken kennen muss. Und dass sie die sowieso kennen würden und den Kunden dabei helfen können, die auch zu erkennen.

Und ich? Ändere mich nicht.

Will ich so sein wie die?

Nein.

 

 

 

Badeangst

Berlin, 30 Grad im Schatten - seit Tagen. Ich schwitze. Es ist ein idealer Tag, um zum See zu fahren, eine Runde zu schwimmen, Abkühlung zu finden und erholt und erfrischt nach Hause zu fahren.
Wenn da nicht die Badeangst wäre.Zum See fahre ich stets mit dem Gatten. Der kann mich nämlich retten, wenn mir etwas zustößt. Zum Beispiel könnte ich im See von der Schnappschildkröte gebissen werden:

http://www.bild.de/regional/berlin/schnappschildkroete-aus-der-spree-hat...

Und dann wäre die Achillessehne gerissen, denn Schnappschildkröten sind so gemein, dass sie immer da reinbeißen, wo es besonders weh tut und wo man danach ausser Gefecht ist. Und wie komme ich dann nach Hause?

Der Gatte ist in Frankfurt. Und ich habe keine Freunde, die mich zum See begleiten würden. Ich habe sowieso überhaupt keine Freunde. Wenn die Schnappschildkröte also zubeißt, bin ich ganz allein. Für eine lange Zeit. Vielleicht muss ich am See bleiben, mein Mobiltelefon ist ja im Auto, und ich kann niemanden verständigen, nicht einmal die Feuerwehr.

Ich habe solche Angst, dass ich stattdessen lauwarm dusche.

Vielleicht wird es ja bald wieder kalt.

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